Die Moderne
Keine Epoche ist so schwer zu erklären wie "Die Moderne".
Warum?
Weil "Die Moderne" in diesem Sinne keinen einheitlichen Musikstil hat,
sondern aus vielen verschiedenen Musikrichtungen besteht.
Man spricht von Stilpluralismus. (Plural-Mehrzahl)
Die Musikepoche der Moderne begann ca. 1900 und dauert bis heute an.
Wichtige Begriffe, die du dir merken musst, sind: Impressionismus, Expressionismus,
Zwölftonmusik, elektronische Musik.
Die Epoche der Moderne bricht mit den üblichen Hörgewohnheiten.
Viele Werke waren sehr umstritten und wurden vom Publikum abgelehnt.
Auf die Spitze hat es John Cage getrieben, der ein Werk mit dem Titel 4'33'' komponiert hat.
Der Pianist sitzt genau 4 Minuten und 33 Sekunden vor dem Flügel spielt keinen Ton.
Was denkst du wohl, wie das Publikum reagiert hat?
Genau wie in allen anderen Epochen ist die Moderne ein Spiegel ihrer Zeit.
So rasant wie sich das moderen Leben entwickelt hat, mit all der Technik, den Computern
und unserer individuellen Denkweise, genauso "frei" hat sich auch die Musik entwickelt.
Wichtige Komponisten waren: Claude Debussy, Arnold Schönberg, Maurice Ravel, Igor Strawinsky,
Carl Orff, Georg Gershwin, John Cage, Karlheinz Stockhausen uvm.
Hier kannst du dir ganz schnell einen Überblick über die Epoche der Moderne verschaffen.
Schau dich schlau!

Die Moderne in Stichpunkten
Als Musik der Moderne wird alles bezeichnet, was nach 1900 komponiert worden ist.
Zeitraum: 1900 bis heute
Geschichte:
Anfang 1900 gab es auf der Welt große Veränderungen, sowohl politisch, als auch technisch und dadurch änderte sich das Leben der Menschen.
Die Industrialisierung schritt weiter voran,
zwei Weltkriege erschütterten die Welt und veränderten die Machtverhältnisse nachhaltig.
Musikalisches Leben wurde immer mehr in die Haushalte getragen durch Tonträger (Schallplatten) und das Radio.
Der Bruch mit der Tradition wirkte sich auch auf die Kompositionen dieser Zeit aus.
Wichtige musikalische Merkmale der Moderne sind die Atonalität (die Töne sind nicht auf ein harmonisches System bezogen)
und die Dissonanz (lateinisch "dis" = "auseinander" und "sonare" = "klingen": wörtlich "Auseinander-" oder "Mißklang")
Impressionismus
Zeitraum: ca 1890-1920
Übersetzung lat.: „impressio“ = Eindruck
Was ist typisch für den Impressionismus?
Die Komponisten des
Impressionismus verarbeiten in ihren Werken den „Eindruck“ des Augenblicks und die Stimmung eines Ereignisses.
Vor allem auf dem Gebiet der Instrumentierung gab es viele Neuerungen in harmonischer, melodischer sowie formaler Hinsicht.
Noch lehnt sich die Musik an die Werke der Romantik an, aber ganz bewußt möchte sie sich von der mächtigen Musik Richard Wagners absetzen.
Einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus war Claude Debussy.
Lass dich HIER von seiner Musik verzaubern!


Expressionismus
Zeitraum: 1900-1925
Immer dann wenn du denkst: Häääh wie schräg klingt das denn? Dann ist es meistens ein expressionistisches Musikstück.
Expressionistische Musik erkennst du an ihren Dissonanzen (Mißklang).
Nun könnte man fragen, warum machen die Komponisten das?
Die einfache Antwort ist: Weil die Zeit einfach reif für eine Veränderung war.
Die Schrecken des Krieges und der Stress der Großstädte steckte auch den Komponisten in den Gliedern und suchte sich über eben diese schrägen Klänge ihren Ausdruck.
Expressionismus will nicht gefallen. Er will den Ausdruck der
Seele und das
innere Erleben musikalisch wiedergeben. Das kann bisweilen für den Zuhörer verstörend und brachial klingen.
Hier hast du ein gutes Beispiel für musikalischen Expressionismus.
"Le sacre du printemps" von Igor Strawinsky kurz erklärt! Schau dich schlau!
Die Zwölftonmusik
Das ein Klavier schwarze und weiße Tasten hat, das weißt du schon. Wenn man ein Stück in Dur oder in Moll komponiert, dann werden nicht immer alle Tasten bzw. Töne verwendet, sondern nur die, welche zu der Tonart gehören, in der das Stück erklingen soll.
Anders ist es in der Zwölftonmusik. Hier verwendet der Komponist 12 aufeinanderfolgenden Töne absolut gleichberechtigt.
Es gibt keinen Grundton aber wenn ein bestimmter Ton verwendet wurde, müssen erst alle 11 anderen Töne an die Reihe kommen, bevor dieser Ton wieder erklingen darf.
Nicht festgelegt ist der Rhythmus, die Dynamik und die Artikulation.
Um die Musik spannender zu machen, darf der Komponist die 12er Reihe transponieren (in eine andere Tonart versetzten) oder die Reihe umkehren oder spiegeln.
Dies führt zu sehr spannender aber manchmal auch sehr gewöhnungsbedürftiger Musik.
Wer hat die Zwölftonmusik erfunden?
Das war der Komponist Arnold Schönberg.
Scroll ein bisschen nach unten, dann kannst du dir anhören, was bei einem Konzert von ihm, am 31.03.1913, passiert ist.

Wer wissen will, was es mit der Zwölftonmusik auf sich hat und warum sie so heißt,
schaut sich hier schnell und einfach schlau!
Viel Spaß!
Na, da war ja richtig was los bei diesem Konzert! Ein regelrechter Skandal! Arnold Schönberg dirigierte eines seiner Werke, worauf es zu ordentlichen Handgreiflichkeiten kam. Damals war ein klassisches Konzert offensichtlich noch eine Gelegenheit sich zu prügeln,
so wie man es heutzutage eher von einem Fußballspiel lennt.
Ein Kritiker, der diesem Konzert beiwohnte, stellte schließlich fest: „Das Klatschen der Ohrfeigen war noch das Melodiöseste, das man zu hören bekam“.
Hör dich schlau!

Moderne Zeiten
Die moderne Klassik ist so vielfältig wie unser modernes Leben. Den Komponisten bieten sich durch die elektronische Technik ganz andere Klangmöglichkeiten.
Experimentierfreue, der Spaß am Provozieren, das Herausfordern des Publikums, mit immer ungewöhnlicheren Höreindrücken, führte in der modernen Klassik zu so manchem außerordentlichem Konzerterlebnis.
Fazit: Die Musik ist und bleibt etwas lebendiges,
das nie "fertig" ist.
Heute gibt es neben dem klassischen Konzertsaal und dem Opernhaus so unendlich viele Möglichkeiten für das Publikum sich an Musik zu erfreuen. Denkt nur mal an die Bereiche Jazz, Pop, Rock und Schlager.
Auch hier gibt es noch so viel zu entdecken.
Es bleibt eine spannende Reise...